Samstag, 31. Oktober 2015

October Sun and Rain

Schon wieder ist ein gut gefüllter Monat vergangen. Ich bemerke, dass sich der neue Arbeitsplatz negativ auf mein Blogverhalten auswirkt. Während der Computer auf einem Minischreibtischchen im Flur und damit mitten im Familiengeschehen beheimatet war, sprang ich doch immer mal so zwischendurch vor den Bildschirm, um Mails zu lesen, zu surfen oder eben schnell einen Post zu verfassen. Jetzt ruht selbiges Arbeitsgerät sozusagen behäbig auf einem großen Schreibtisch in der abgelegensten Ecke der Wohnung - dem Schlafzimmer, noch dazu hinter meist verschlossener Tür (denn Katze im Bett find ich nicht so doll, das Tier lässt aber keine Gelegenheit aus, da hin zu schlüpfen). Dementsprechend selten ziehe ich mich an die Tastatur zurück. Ist ja doch immer was, worum man sich wieder kümmern muss ...
Ich werde versuchen, mich zu bessern. Vielleicht klappts wieder häufiger, wenn ich die Zeit, die mir allein zur Verfügung steht, weniger in Outdooraktivitäten stecken muss. Diesen Monat war das recht intensiv der Fall. Schaue es sich an, wer langen Atem hat - hier wieder ein Monatsüberblick:

Der Oktober steht ganz im Zeichen des Apfels. 2015 ist (zumindest für uns) seit längerem mal wieder ein gutes Apfeljahr. Unsere zwei Bäume im Garten überschütten uns förmlich mit Früchten:


Die ganze Apfelernte, teils aufgelesen, teils mit dem Apfelpflücker vom Baum geangelt. Es gibt Äpfel morgens, mittags und abends, zu Hause, in der Schule, unterwegs ... Apfelmus, Apfelkompott (mit selbst gekochter Vanillesoße! Endlich ausprobiert, es geht auch sehr gut ohne Fertigtüten. Stolz auf mich. ;-) ), Apfelmuffins, Apfelplinsen, Apfelkuchen ... Apropos Kuchen - stolzer als auf mich bin ich ja auf den Mann im Haus. Er hat zum ersten Mal in seinem Leben einen Apfelkuchen fabriziert, fand es sehr lustig, einen Knetteig herzustellen, und seine Arbeitskollegen haben weitere Produkte seiner Küchenarbeit gefordert, obwohl er eigentlich eher als Experte bei der Softwareentwicklung bekannt ist. :-)

Bei der Apfelernte konnten wir noch das letzte Aufleben des Gartens vor der Winterruhe genießen:


Stauden, die schon zurückgeschnitten waren, grünen noch einmal kräftig, Cosmeen, Dahlien, Tagetes, Ringelblumen, Kapuzinerkresse stecken alle Kraft in einen letzten leuchtenden Blütenflor. Salate, die während des Urlaubs ins Kraut geschossen waren, werden zu interessanten Blütenpflanzen.
Ganz links im Bild erkennt man unsere passierten Tomaten. Nicht zermatscht, sondern einfach zufällig passiert. Wir haben sie weder gesät, noch gepflanzt, sie waren einfach da. Und während all meine absichtlichen Versuche mit Tomaten bisher mangels Dach an Braunfäule gescheitert waren, konnten wir die Zufallstomaten tatsächlich essen. Wir haben ein paar stehen lassen. Vielleicht passieren uns ja nächstes Jahr wieder Tomaten. :-)

Den Küchentisch schmückte der letzte herbstliche Gartenblumenstrauß:


Ich liebe diese wilde Fülle aus den eigenen Beeten - schöner als jedes floristische Meisterwerk.

Und dann kam der Frost, und über Nacht hatten wir statt eines grünen Dschungels nur noch ein braun erfrorenes Chaos:


Das lässt an Attraktivität doch zu wünschen übrig. Zeit für das große Aufräumen, Ausreißen, Verschneiden, Weghacken - Ordnung schaffen insgesamt. Es fängt sich doch im Frühjahr mit einem halbwegs geordneten Garten angenehmer an. Bei der Arbeit plane ich im Kopf schon, was im nächsten Jahr wo wachsen soll.

Das also war in letzter Zeit bei passendem Wetter meine Vormittagsgestaltung - Gartenarbeit. Am Nachmittag, wenn alle Kinder je nach Bedarf daheim erwartet und eingesammelt wurden, lohnt es sich nun jahreszeitbedingt schon nicht mehr, noch in den Garten zu gehen.


Ich denke, der Unterschied ist doch schon zu sehen. Wirklich fertig bin ich nie, aber so, wie es jetzt aussieht, kann ich mit dem Zustand des Gartens leben, auch wenn jetzt kein passendes Gärtnerwetter mehr kommen sollte.


Sogar ein Hochbeet habe ich geschafft umzusetzen, so dass im damit nicht im Frühling erst anfangen muss. Ist ja klar, dass mir wieder etwas einfällt, das ich dann nächstes Jahr doch lieber noch anders haben will. Kurzzeitig hatte ich gedacht, mit der Aufteilung der Beete wäre ich jetzt durch ... :-)

Die können noch bleiben, die geben nicht beim ersten Frost auf:


Meine geliebten Mangoldpflanzen "Bright Lights". Ich find sie wunderschön, ins Gemüsebeet und auch auf den Teller bringen sie herrlich leuchtende Farben. Lecker ist Mangold auch, schmeckt spinatartig und kann sehr vielseitig verarbeitet werden.

Außerdem wurde im Oktober noch ein ganz wichtiger 9. Geburtstag gefeiert, 9 Jahre wir als Eltern, 9 Jahre großes Lieblingskind:


Immer noch ganz im Zeichen des Weltraums:


Zum Spaceshuttle-Kuchen bemerkte das jüngste Lieblingskind: "Cool, das hat ja sogar Triebwerke!" Schon beeindruckend, was man von so einem tollen großen Bruder alles lernt.

Dann wurde im Laufe des Monats noch eine kleine Patientin wieder auf die Beine gebracht. Warum werden eigentlich Kinder, deren Gesundheitszustand noch nicht arztbesuchsreif, aber unter Beobachtung ist, grundsätzlich am Freitag nachmittag so richtig krank?
Noch nicht kindergartenfit, aber wieder etwas munterer und nach Beschäftigung verlangend, musste das Kindlein bespaßt werden. Basteln geht immer:


Leere Klorollen, etwas Farbe und Papier - daraus lässt sich doch was machen. Die Eule haben wir im Kindergarten abgeguckt, der Fuchs ist uns dann selber eingefallen.

Und nun zur Frage aller Nähbloggerfragen: Genäht? Ja, meeeeterweise, wenn's auch nicht besonders spannend war:


Tischläufer für eine Gemeindeveranstaltung. Hier ist nur ein winziger Ausschnitt des Gesamtwerks zu sehen. Viele, viele Tische sollten gedeckt und dekoriert werden. Der längste Läufer brachte es auf ganze 7 Meter ... rattatatatatatatatatatatatataaaatt ... Wie gesagt, nicht besonders aufregend, und herausfordernd nur als Geduldsprobe. Schwesterherz 2 und ich haben zwei Tage dran gesessen. Angesichts der Menge haben wir uns für Einfassen mit der Ovi, einmal Rumbügeln und Absteppen als ökonomischste Methode entschieden. Nicht die hohe Schule der Nähkunst, aber das Ganze erfüllt seinen Zweck. Und mit cremefarbenen Tischläufern haben wir jetzt eine dauerhafte Grundlage für Dekos aller Art zu verschiedensten Anlässen. Der Aufwand sollte sich also gelohnt haben.

Eine bunte Kleinigkeit zum Anziehen habe ich dann im Oktober doch noch durch die Maschinen geschoben:


Die Puppendame von Lieblingskind 2 brauchte dringend ein Herbstoutfit. Sie zog im Reiterstil bei uns ein. Und dass Blazer, Bluse und Reithose nicht unbedingt passend für alle Tage sind, habe ich ja eingesehen. Ein paar Stoffreste aus der reichhaltigen Sammlung wurden also schnell zu Kleidchen und Leggins umgewandelt. Die Puppe ist mit ca. 45cm schon recht groß, aber völlig anders proportioniert als Babypuppen. So passte als Oberteil das Shirt der Klimperklein-Erstausstattung in Originalgröße. Es wurde etwas gekürzt und mit einem Rock ergänzt zum Kleid. Die Hose entstand nach dem Freebook von Liebeling. Ich hatte probenähen dürfen und den Schnitt für unsere 30cm-Babypuppe auf 91% verkleinert. Diese Variante passte der Puppendame in der Weite perfekt, musste nur um 4cm verlängert werden.
Ergebnis: ein farbenfrohes, schickes Ensemble für kühlere Tage, das perfekt mit Reiterstiefeln kombiniert werden kann. :-) Kind glücklich, Mama zufrieden.

Normaler Alltag mit allen Aufgaben und Terminen läuft natürlich nebenbei. Voll war der Oktober, in Sachen Blog und Nähen steigerungsfähig. Trotzdem habe ich so einiges geschafft.

Und morgen ist ein neuer Monat ...