Mittwoch, 26. August 2015

Cool Country Girl im Chino Mini

Vor einiger Zeit sprach mich Do von Prachtkinder an, ob ich Lust hätte, ihr neues E-Book probezunähen. Es handelte sich um ein Kinderröckchen. Da meine beiden Damen nie genug von Kleidern &Co. bekommen können und das fragliche Modell einen netten Eindruck machte, sagte ich sofort zu - umso lieber, da ich die Frau hinter "Prachtkinder" über die Dresdner Nähbloggerinnen schon live kennenlernen durfte.

Schnell landete der Chino Mini auf dem Nähtisch, zunächst Größe 116 fürs große Mädchen. Heraus kam ein Röckchen mit sportlichem Touch, dem dennoch das Mädchenhafte nicht abgeht. Hübsch, praktisch, vielseitig, sparsam im Stoffverbrauch und noch dazu leicht und schnell zu nähen. Das perfekte Teil für aktive kleine Damen.

Je nach Stoffwahl und "Tüddelei" kann man mit so einem schlichten Schnitt ganz unterschiedliche Eindrücke erzielen. Wir haben uns fürs Erste für den coolen Country Look entschieden. Da ist der Beweis - es muss nicht immer gleich ein Dirndl sein:

 Zuerst soll der Chino Mini für sich wirken: Eingifftaschen, ein angedeuteter Reißverschlussschlitz und süße Bundfalten machen das Besondere am Schnitt aus. Der Rest ist, was man selbst draus macht. Und dafür lässt die schlichte Grundidee reichlich Spielraum. Durch das Bauchbündchen sitzt er ganz bequem. Wir haben in das Bündchen zusätzlich ein Gummiband eingezogen, da solche Röcke erfahrungsgemäß an unserem Kind so besser sitzen bleiben, wo sie sollen. Unser Modell ist aus einem leichten, nicht dehnbaren Jeans genäht und - für den ländlichen Touch - mit selbst geschnitzten Margeriten-Stempeln bedruckt und mit karierten Knöpfen verziert.

Und nun präsentiert natürlich unser "Country Girl" sein neuestes cooles Outfit. Seht selbst, könnte man so nicht prima "in style" über den Bauernhof stiefeln? :-)

 Lässig im Sonnenschein.

Modisch mit Half Tuck. So zeigt der Rock sich in voller Pracht. Eigentlich kein Grund, sich geheimnisvoll zu geben.

 In dem Outfit kann man ruhig Gesicht zeigen. 

 Auch von hinten nicht unansehnlich.

 Sportliche Ambitionen werden vom Chino Mini nachweislich nicht gebremst.

Zum sportlich-ländlichen Röckchen sollte es eine ganz bestimmte Bluse sein, die der Kleiderschrank nicht hergab. Also wurde sie schnell noch genäht: Hannah von Farbenmix, damit sie nicht zu wuchtig wird zum schmalen Rock in Größe 98/104 am Kind, das eigentlich 116 trägt. Der Schnitt fällt absolut nicht knapp aus. :-) Dass das passen würde, haben wir natürlich vorher an einer vorhandenen, ähnlich geschnittenen Bluse abgemessen. Die Knopfleiste mit dunkelblauen Hemdenknöpfchen ist einfach nur aufgesetzt.

Unser Chino Mini hat schon fast die ganze Sommersaison miterlebt, wird liebend gern und oft getragen und sieht auch an kühleren Tagen mit Leggins schick aus. Es wird nicht bei dem einen bleiben, denn ich bin sicher, dass sich mit dem Rock auch prima Herbst- und Winteroutfits für kleine Schulmädchen kombinieren lassen.

Wenn unser Chino Mini euch zu eigenen Ideen inspiriert hat - der Schnitt ist hier erhältlich. Weitere kreative Umsetzungen könnt ihr hier bewundern.

Schnitt: CHINO MINI von PRACHTKINDER, Hannah von Farbenmix
Stoffe: Stoffmarkt Holland
Knöpfe: kariert - Buttinette, dunkelblau - Secondhand
Spitze: langgehütete Vorräte :-)

Dienstag, 25. August 2015

Schulmädchenchic

Wie versprochen - heute gibt's Bilder von unserer Schulanfängerin im feinen Kleid und mit Zuckertüte.

 Auf zur Schule! Gleich geht's zum ersten Mal mit dem Ranzen auf dem Rücken los. Im Hintergrund stehen die Geschwister zur seelischen und moralischen Unterstützung bereit. Der ältere Bruder ist immerhin schon schulerfahren und so eine kleine Schwester zu haben, hilft auf alle Fälle, sich schon mächtig groß zu fühlen. ;-)

 Der erste offizielle Gang zur Schule. Noch ist der Ranzen recht ungewohnt. Deswegen auch die etwas steife Armhaltung. :-) Ziemlich verloren sieht das Kind hinter seinem Schulgepäck aus. Wir haben schon den kleinsten Ranzen ausfindig gemacht, der noch ein sinnvolles Volumen für die nächsten Jahre aufweist. Jetzt muss das Mädel reinwachsen. Schafft sie schon.

 Schnell sind Einführungsveranstaltung und erste Stunde in der Klasse überstanden und das frischgebackene Schulkind hat sich seine Zuckertüte verdient. Dass die seinen Geschmack trifft, sieht man deutlich.

 Und hier noch ein Blick aufs Kleidchen. Leider habe ich kein besseres Foto, denn hier steht das kleine Fräulein etwas verschroben da, so dass das Kleid irgendwie zu groß wirkt. Eigentlich bin ich mit der Passform ziemlich zufrieden, zumal ich extra vorher ein Probestück angefertigt hatte. Der Schnitt ist "Chopin" (Ottobre 3/10), etwas weniger tüllig und glänzend gestaltet als im Heft vorgeschlagen. Wir wollten kein Ballkleid, sondern eins, das etwas öfter getragen werden kann und trotzdem schick ist. Ich habe Größe 116 genäht und es fällt, wie von etwas älteren Ottobremodellen gewohnt, nicht gerade schmal aus. Finde ich gut so, denn dieser Schnitt dürfte noch ein ganzes Stück Längenwachstum mitmachen. 116 wäre auch die momentane Kaufgröße. Ich vermute aber, die wird sich demnächst nach oben bewegen. An der Strumpfhose erkennt man leider unser derzeitiges Größendilemma. (Ich hasse Doppelgrößen!) Kind hat wohl lange schmale Beine. Denn 110/116 passt nicht mehr, da muss ständig gezupft und gezogen und der Rock nach oben gerafft werden. Geht also gar nicht. 122/128 muss sein, die schlägt nur leider nach kurzer Zeit Falten. Grrr ... Aber na ja, der Schönheit hat's wohl keinen Abbruch getan. :-)

Und noch einmal von hinten. Was war ich stolz auf mich: Nahtverdeckter Reißverschluss in 3-schichtigem Kleid, und alles traf sich wo es sollte. Er ging auch problemlos auf und zu. Bis zu dem Zeitpunkt, wo wir dringend los mussten. Plötzlich klemmte er sehr hartnäckig. Gaah! Der Kindsvater hat ihn dann mit einem beherzten Zug doch noch zubekommen. Alles schön, bis zum Nachmittag im Garten - kaputt! Ich weiß nicht, ob ich an einer Stelle doch ungünstig genäht habe oder einen schlechten Reißverschluss erwischt hatte (war ein teurer aus dem dunkelblauen Kaufhaus). Ist im Nachhinein auch egal. Ich hab mich sehr geärgert, die ganze Mühe umsonst! Inzwischen habe ich's halbwegs überwunden und sage mir, dass uns von allen möglichen Horrorszenarien die mildeste Variante getroffen hat. Nicht auszudenken, wenn das vor dem Losgehen passiert wäre oder das Mädel während der Veranstaltung auf einmal mit offenem Reißverschluss dagesessen hätte ... Gestern habe ich das Unglücksteil herausgetrennt und muss die Sache jetzt möglichst schnell reparieren. Fototermin ... Hoffentlich trifft sich wieder alles so fein. Leider klappt's ja oft nicht, wenn es gerade dringend ist. Aber man könnte ja auch mal Glück haben ...

Verwendete Stoffe: Baumwollpopeline und Viskosefutter vom Nähstübchen Emily.

Montag, 24. August 2015

Hallo Schule!

Hier kommt Mathilda! Jetzt ist es amtlich - wir haben unser zweites Schulkind!

Damit ist auch erklärt, warum nach dem Urlaub im Blog unheimliche Ruhe herrschte. Die Nähmaschine ratterte dafür um so lauter. Eigentlich hatte ich alles vor dem Urlaub fertig haben wollen. Aber wie es so ist, zumindest bei mir ...
Abschiedsgeschenk für die Erzieherin und Schuleintrittskleid blieben dann doch für die letzte heiße Phase. Nebenher wurde der Garten noch partyfein gemacht. Dafür hatten wir zwar super tatkräftige Hilfe von Schwägerin und Familie, so dass ich nur 10 Leute bekochen musste, aber zumindest das kam eben doch dazu zum Arbeitspensum. Und dann wollte das angehende Schulkind ja 4 Tage vor dem ganz großen Ereignis auch schnell noch 7 werden. Den Computer konnte ich also nur links liegen lassen, gaaanz weit ...

Nun aber los in die Aufholjagd - zuerst mit der Zuckertüte für unsere Schulanfängerin:
(Fotos im Schlafzimmer. Wo sonst kann man die heimlich und in Ruhe machen? :-) )

Die Zuckertüte ist zwar im Großen und Ganzen eine Überraschung, Motivwünsche dürfen aber ganz unverbindlich geäußert werden. Und dann sieht Nähmama mal, was sich machen lässt. :-) Unser angehendes Schulmädchen stellte sich passend zum Ranzen ein Rosenbäumchen vor. Außerdem sollten möglichst Käfer vorkommen. Oooookaaay ... Ein paar Mal drüber schlafen, Nähstübchen gründlich durchstöbern und los ...
Rosenbäumchen im Topf haben wir.

Zum Verschließen gibts ein genähtes Stoffband, das am Ende eine Art Blätter bildet, und ein Filzband mit verschieden großen Häkelrosen.

 Auf der Rückseite landete spontan ein röschenverziertes Herz, weils da noch so nackig aussah.

Am Rosenstämmchen (ein Stück braunes Satinband) ist ein Namensschild "angebunden". Das Schild wurde mit Volumenvlies gefüttert, damit es schön plastisch wirkt.

Und dann haben wir da noch diesen kleinen Gesellen am Pünktchenhimmel über dem Bäumchen. Irgendwie musste ja wenigstens ein Käfer untergebracht werden.

Die Applikationen habe ich nach Tilda-Art doppelt gearbeitet, durch ein Loch in der Rückseite gewendet und von Hand aufgenäht - für den plastischen Effekt. Perfektionismus lässt grüßen. Irgendwie dachte mein Kopf, dass es so viel schöner wäre als platt mit Zickzack appliziert. Und dann konnte ich nicht anders. :-D

Da ja in zwei Jahren bei uns eine weitere Zuckertüte gebraucht wird und es sich so noch lohnt, habe ich dieses Jahr beschlossen, mir den Schnitt vom Nähstübchen Emily zuzulegen. So passt es ohne Tüftelei und spart Zeit. Das klappte auch tatsächlich wunderbar. Nur an der oberen Kante war mir der Schnitt etwas kurz. Ich glaube allerdings, dass das am Rohling liegt. Ich verwende nämlich nicht die ganz dünnen einfachen Papprohlinge, sondern die zusätzlich "farbig" umklebten, nur eben in Weiß. Die sind etwas stabiler, aber so wohl auch ein klein wenig dicker. Das Längenproblem war leicht zu lösen - einen doppelt geklappten Rand aus einfarbigem Stoff angenäht, schon passte es und sah außerdem noch besser aus als ohne. Alles gut.

Wenn dann auch der offizielle Fototermin in der Schule vorbei ist, wird die Zuckertüte natürlich zum Kuschelkissen umfunktioniert. Von der vielen Liebesmüh hat das Schulmädel also hoffentlich noch ganz lange etwas.

Leider kann ich den Augenblick nicht zeigen, als Mathilda mich mit ihrer Zuckertüte in der wartenden Elternmenge entdeckte, denn da steht sie mitten in ihrer Klasse. Aber ich kann euch sagen - die Sonne ging auf! Kind glücklich, Mama glücklich. Fotos von der stolzen Schulanfängerin in voller Ausstattung folgen natürlich demnächst.

Dienstag, 11. August 2015

Blau am Meer

Noch ein letzter Gruß vom Meer mit drei weiteren Urlaubsteilen, die vor der Fahrt genäht wurden (absolut alkoholfreies Blau! :-D):

Wieder ein "ent-wickelter" Raita-Rock aus Baumwollpopeline mit Futter und dieses mal einseitig verdecktem Reißverschluss. Den Stoff habe ich schräg zum Fadenverlauf zugeschnitten, damit er an den Seiten nicht steif absteht. diese Sommer-Strand-Farben strahlten mir sofort entgegen, als ich im Restekorb bei Stoff Fischer wühlte.

 Zum Rock fehlten mir noch passende Shirts. Also mussten zwei in sommerlichen Blautönen her. Hier ein Summer Basic (Ottobre 2/13). Den Schnitt hatte ich mir schon letztes Jahr passend gekürzt und tailliert. Aus dem etwas festeren, leicht melierten Baumwolljersey fällt es reichlich aus. Na ja, am sonnigen Strand darf es gern etwas luftiger sein. Am Ausschnitt setzt eine Reihe türkis gestreifter Knöpfchen einen kleinen Akzent.

Das türkisfarbene Shirt sollte eigentlich eine Raffinessa werden. War es anfangs auch. Entweder lag es am Stoff oder an der Kombination mit dem Rock - es sah sehr suboptimal aus. Die Raffung kam also wieder weg, es wurde gekürzt und stärker tailliert und so passt es. Mit der Ärmelpartie bin ich hier nicht wirklich zufrieden. Sie schlägt Falten und fühlt sich eng an und sieht auch so aus, obwohl sie das überhaupt nicht ist. Das Shirt sieht zwar OK aus, man steht ja nicht dauerhaft still in Pose, aber noch mal werde ich für mich wohl kein Raglanshirt mit kurzem Arm nähen. Irgendwie passt das nicht an mich. Der einzige an mir wirklich bequeme Raglanschnitt überhaupt ist bisher sowieso nur "Friday Evening" (Ottobre 5/13), der an den Schultern Abnäher hat. Sollte mir wieder nach Raglan sein, bastle ich damit.

So, das war's aus dem Norden, leider. Ab morgen schwitzen wir wieder mit im schönen Dresden und fangen schon mal an, uns auf nächstes Jahr zu freuen ...

Mittwoch, 5. August 2015

Maritimer Mittwoch

Der MMM macht Sommerpause, und wir haben auch Urlaub. Trotzdem, oder gerade deshalb nehme ich den Mittwoch mal wieder zum Anlass, Genähtes für mich zu zeigen. Das Urlaubsoutfit schlechthin - mein neues maritimes Lieblingskleid vor passender Kulisse:


Schnitt, wie könnte es anders sein, wieder Ella von Pattydoo. Ich habe zur Abwechslung die Variante mit Taillenband gewählt. So hat es quasi schon einen eingebauten "Gürtel" und man muss bei warmem Wetter kein Extra-Accessoire tragen. Dieses Mal habe ich Größe E zugeschnitten statt der D bei der letzten Ella. So sitzt sie insgesamt etwas luftiger, was mir für so ein Sommer-Freizeitkleid gut gefällt. Nur an der Armkugel könnte etwas weniger Stoff sein. Das war aber auch bei der kleineren Variante schon der Fall. Da müsste ich Armausschnitt und Ärmel ändern, was ich mir bisher nicht so recht zutraue.


Hier sieht man mich in die Sonne blinzeln und kann das hübsche maritime Muster aus der Nähe bewundern. :-)


Und hier der Beweis, dass das Kleid auch bei einer frischen Seebrise noch eine gute Figur macht - also so gut, wie eben möglich. ;-)

Stoffe, wie so oft: Nähstübchen Emily (Die Anker konnte ich als "Stoff der Woche" günstiger ergattern.)

Und falls jemand jetzt gern genau diese Kulisse für eigene maritime Kreationen hätte: Man findet sie im Yachthafen von Heiligenhafen in Ostholstein.

Kleiner Nachtrag, weil ich hier so öffentlich verkünde, dass wir im Urlaub sind: Unsere Wohnung wird von einer gefährlichen Raubkatze bewacht. Nee, Quatsch, aber das Mini-Raubtier erhält anwesende Dauerbetreuung. Sorry, keine leere unbeobachtete Wohnung bei uns. :-p