Mittwoch, 23. Oktober 2013

Für milde Herbsttage

Noch sind wärmende Kuschelstoffe nicht gefragt, aber ab und zu kann man doch einen leichten Schutz vor dem herbstlich kräftig blasenden Wind gebrauchen. Sowas ist zum Glück bei Bedarf mal eben schnell nebenbei genäht.
Dieser Tage entstanden: ein Set aus Loop und Mütze für Emilia.


Auf der anderen Seite der Mütze prangt passend zum Futterstoff des Loops noch ein Label aus Pünktchenwebband. Ein Bild davon fand sich nicht in der Fotoserie. Bei diesen kleinen Wuselchen muss man nehmen, was man erwischen kann. :-)
Mathilda hat eine ganz ähnliche Mütze bekommen, aber die ist erstens deshalb nicht interessant, weil sie Emilias sehr ähnelt, zweitens fällt sie unter die Kategorie "wenig rühmliche Nähwerke". Wenn man so ganz schnell nebenbei ... passiert es schon mal, dass das Muster verkehrtrum und das Label schief ... trallala ...
Erfüllt aber erstmal ihren Zweck. ;-)

Dienstag, 22. Oktober 2013

Auftragsgewerkelt

Ich durfte mal wieder einen Nähauftrag entgegennehmen: Eine Mutterpasshülle sollte es sein, "nicht zu quietschig bunt und wild, vielleicht Braun- und Grüntöne". So macht mir das Nähen für andere Spaß - mit ein paar Vorgaben den gewünschten Stil zu erspüren (was natürlich am besten geht, wenn man den Auftraggeber wenigstens ein bisschen kennt) und dann ein individuell abgestimmtes Einzelstück herzustellen. Für Massenproduktion fehlen mir momentan sowohl Zeit als auch Energie, aber für persönliche Aufträge gehe ich gern im Lieblingsstoffladen stöbern, suche in den Regalen nach dem "Das ist es!"-Gefühl, trage die ausgewählten Ballen zu Webbändern, Knöpfen und anderem Tüddelkram und baue mir so Stück für Stück ein Bild vom Ergebnis im Kopf auf. Dann trage ich die Schätze nach Hause und würde gern sofort loslegen, was meistens nicht geht. Vorwaschen muss sein, da kenne ich nix. Auch auf einer Mutterpasshülle landet vielleicht mal ein Fleck, den man rauswaschen möchte, ohne ein unförmiges Stück aus der Waschmaschine zu ziehen. Also Waschen, Heizung mit Stoffstreifen behängen, Warten, und dann aber los ...
Dieses Mal war das das Ergebnis:


Abends fotografiert, weil sich das gute Stück heute schon auf die Reise machen soll. Man stelle sich insbesondere das Grün etwas grüner vor.
;-)

Und weil "Service" ja groß geschrieben wird, schicke ich das Werk dann auch gern noch als Geschenk aufgehübscht zur werdenden Mama, die die Auftraggeberin überraschen möchte:

Von den Auftraggebern wurde die Sendung per "Ferndiagnose" begeistert abgesegnet. Offenbar ist der richtige Stil hiermit getroffen. Ich hoffe, die Empfängerin freut sich genauso, immerhin soll die Mutterpasshülle sie ja über die nächsten Monate durch eine ganz besondere Zeit begleiten. Alles Gute dafür unbekannterweise!

Sonntag, 20. Oktober 2013

7 lange kurze Jahre


Vor 7 Jahren und wenigen Tagen wurde unser Leben komplett auf den Kopf gestellt. Und jetzt ist es schon, als wäre es nie anders gewesen. Andererseits - hielten wir nicht gerade gestern unser erstes kleines Baby im Arm, bewunderten die kleine süße Strubbelfrisur und staunten maßlos, dass das jetzt unser Kind sein soll, ein winziges, frisches, komplettes Persönchen?

Inzwischen hat das Persönchen schon eine ausgeprägte Persönlichkeit entwickelt und marschiert jeden Morgen allein zur Schule. Das Lego, das es über alles liebt und das sich zu jedem Geburtstag weiter vermehrt, wird höchst selbständig nach Anleitung in seine vorgesehene Form gebracht. Uns bleibt wieder nur das Staunen.

Und das Feiern natürlich. Ein 7. Geburtstag verlangt nach Kuchen, Kerzen, Geschenken und allem, was dazugehört. Auch wenn das Geburtstagskind jetzt im Dunkeln den Gabentisch entern und den Frühstückskuchen verspeisen muss, weil die Schulglocke nicht wartet.


Erst muss noch schnell die erste Packung Lego zusammengebastelt werden, dann kann im nagelneuen Geburtstagsoutfit der Schulalltag in Angriff genommen werden. Loop und Minutenmütze aus Jersey wärmen auf dem Weg gerade genug für noch nicht ganz kalte Tage. Das Stoffmotiv wurde wohl speziell für unseren Jungen entworfen - die perfekte Kombination aus angesagtem Weltraumthema und der Lieblingsfarbe Grün. :-)
Als Geburtstagsshirt wurde ein gekauftes dekoriert. Leider gab es die gewünschte Qualität dieses Mal nur gestreift. Deswegen bekam das Motiv eine rote Umrandung verpasst, damit es sich besser abhebt. Auch hier setzt sich das Thema Weltraum fort. Wer einem schon erklären kann, welche unterschiedlichen Triebwerke ein Spaceshuttle hat und wo die sich befinden, muss einfach so ein Shirt haben. Experten werden natürlich erkennen, dass ein paar technische Details auf der Applikation fehlen, aber da hat die Applikations- und Nähkunst eben Grenzen, vor allem größenbedingt. ;-) Sohnemann hat sich jedenfalls nicht beschwert. :-)


Ach, der kleine Geburtstagskuchen stellt natürlich einen coolen Planeten dar, bedeckt mit irgendwelchen schimmernden Mineralien, die dringend erforscht werden müssen, vor allem geschmacklich. :-D
Also, kleines großes Männel, bleib weiter neugierig und wissensdurstig und hab ein tolles 8. Lebensjahr!

Das Geburtstagsoutfit ist natürlich ein Fall für Made4Boys.

Freitag, 11. Oktober 2013

In Massen statt in Maßen!

"Mama, du bist überflüssig lieb!" sprach das mittlere Kind.
"Das ist aber schön, dass du das sagst. Ich weiß, wie du's meinst. Aber weißte, eigentlich bedeutet "überflüssig", dass was zu viel ist, unnötig, viel mehr als man braucht."
"Na, ich hab dich mehr lieb, als man seine Mama liebhaben braucht."

Ach so! War mir gar nicht bewusst, dass es dafür eine vorgeschriebene Mindestmenge gibt ... :-)

Dienstag, 1. Oktober 2013

Friday Evening

So heißt das Modell aus der aktuellen Ottobre Woman, das ich zuletzt für mich genäht habe. Es eignet sich aber auch ganz hervorragend für Montagvormittag, Mittwochnachmittag oder sonst jeden Wochentag. Mit Stiefeln und warmer Strumpfhose definitiv ein Lieblingsstück für den Herbst, ich brauche unbedingt noch eins von der Sorte:

 Der Raglanschnitt sitzt sehr gut, nur am Rücken musste ich Abnäher einfügen, um das Kleid optimal an meine Kurven anzupassen. Den Strickstoff habe ich vor einer Weile aus der Wühlkiste im großen dunkelblauen Kaufhaus in der Stadt gekramt, ein richtig großer "Rest" für € 10. Ich dachte mir, für den Preis kann man sich mal an einem neuen Material ausprobieren. Fazit: Ist eigentlich auch nicht komplizierter zu verarbeiten als Jersey. Aus den Abkürzungen zur Stoffzusammensetzung bin ich nicht schlau geworden. Es ist wahrscheinlich was Synthetisches, trägt sich aber trotzdem angenehm.

Noch etwas habe ich beim Zuschneiden des Kleides gelernt: Auch wenn man die Ärmel, um das Streifenmuster exakt gleich platziert zu bekommen, nicht doppelt gelegt zuschneidet, sollte man zwei verschiedene!!! herstellen. Zwei Mal in der gleichen Richtung aufgelegt wird das nix, da kann man sich noch so ausdauernd wundern und alles ratlos hin und her drehen. :-D Wie gut, wenn man ein ausreichend großes Stück Stoff hat ...

Zum ersten Mal ausgeführt wurde das Kleid stilecht am Freitagabend zum Treffen der Dresdner Nähbloggerinnen im Königinnenreich. Wie immer war's ein schöner Abend mit ein paar Leckereien für den Magen, netten Gesprächen und kleinen Werkeleien.
Ich habe mir die Filzblumen vorgenommen, die ich im September beim jährlichen Frauenwochenende meiner Gemeinde hergestellt hatte. Martina Keyn (Keyn design) stellte Wissen und Material zur Verfügung, und wer Lust hatte, konnte sich mit bunter Wolle, Seife und Wasser austoben. Ich entschied mich dafür, eine größere Platte zu filzen, aus der ich dann mehrere Blüten ausschneiden konnte. Einige schnitt ich in eine Blütenform mit einzelnen Blättern, andere gefielen mir als leicht unregelmäßige Kreise mit Farbverlauf schon so gut, dass ich sie nicht weiter behandeln wollte. Nur etwas räumlich ausgeformt wurden sie noch. Von diesen habe ich mir nun beim Quatschen mit den Nähbloggerinnen nebenbei eine Blüte zum Anstecker verarbeitet:


Die Herbstgarderobe ist also gewachsen und soll das auch noch weiter tun. Aber es sieht so aus, als müsste ich dafür auf grauere Tage warten. Der strahlende Sonnenschein zieht uns doch eher nach draußen.