Mittwoch, 31. August 2011

Pimp my Zuckertütchen oder ...

... Aus Kindern werden Leute.

Gut, bei uns handelt es sich doch immer noch um recht kleine Kinderleutchen. Aber man kann es nicht leugnen - sie werden größer. Und so geht denn morgen wieder eins zum ersten Mal in den Kindergarten. Mathilda verkündet nun schon seit Tagen, dass sie doch schon groß und fast ein Kindergartenkind ist. Täglich wurde ungeduldig gefragt, ob denn nun endlich schon September oder wenigstens Donnerstag wäre. :-) Morgen wird nun beides der Fall sein, und Mathilda freut sich riesig. Als Mama sieht man das Ganze schon eher mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Schön ist, dass die große kleine Maus ihrem ersten Schrittchen in den Ernst des Lebens so fröhlich und unerschrocken entgegenblickt. Aber es ist auch eine Trennung. Ja, auch die immer noch vorhandene unsichtbare Nabelschnur wird jetzt deutlich dünner, und das tut eben ein bisschen weh. Aber so ist es nun mal, keine Liebe ohne Schmerz. Bald werden wir uns an die neue Situation gewöhnt haben und stolz dabei zusehen, wie unser Kindergartenkind mit jedem Tag selbständiger wird.

Um uns den Tag ein wenig zu versüßen, gibts eine kleine Überraschung. Die Kinder freuen sich direkt darüber, und Mama und Papa an der Freude der Kinder. :-) Außerdem hab ich mir natürlich mit den Zuckertütchen auch ein kleines bisschen Bastelspaß gegönnt:
Es handelt sich um handelsübliche Minizuckertüten aus einem Mehrfachpack. Dass wir im Hause Himmelblau und Sommerbunt den Pünktchenlook lieben, wisst ihr ja. Und der ist in diesem Fall auch ganz einfach zu erreichen. Man nehme ein Blatt selbstklebende Adressetiketten und eine Lochzange, stanze aus dem nicht bedruckbaren Rand Punkte aus und klebe die auf. Dann klebe man ein Stück kariertes Schleifenband auf Teppichklebeband, schneide es aus und teile es längs mit der Zickzackschere. Damit wird der obere Rand verziert. Dann noch einen passenden Kleinkram aufkleben, Überraschung rein, mit Satinbändchen zubinden, fertig.
Wir haben natürlich deshalb zwei Stück, weil Raphael nicht leer ausgehen soll, auch wenn sein eigener Kindergartenstart nun schon fast zwei Jahre zurückliegt. Ein besonderer Tag ist es auch für ihn. Schließlich bricht nun die kleine Schwester in eine Domäne ein, die bisher ihm allein gehörte. ;-) Und er ist, man sollte es kaum glauben, schrecklich eifersüchtig und momentan entschlossen, "seine" Tilda keinem anderen Kind zu überlassen. Da kommt der Beschützerinstinkt durch. Betrachten wir es mal als einen süßen Liebesbeweis und gehen davon aus, dass er die Durchsetzung dann nicht so ernst nehmen wird. ;-)

So, jetzt aber ab ins Bett. Ich hab morgen nen anstrengenden Tag vor mir. Muss ja auch in den Kindergarten! :-)

Dienstag, 30. August 2011

Hey, was geht ab ...

... wir feiern den ganzen August. Das heißt, dieses Mal haben wir schon Ende Juli angefangen. Da ging es zum Feiern bis in die Stuttgarter Gegend, denn in der Familie meiner Schwester gabs gleich 3 Anlässe: 30. Geburtstag, 40. Geburtstag und 10. Hochzeitstag. Das schrie nach einer großen Familienversammlung mit Eltern und allen Geschwistern - 6 an der Zahl, teils mit Anhang. Da mein Schwesterherz auch zu den Kreativen gehört (Ellis Designer-Allerlei), wurde dort natürlich trotz knapper Zeit das eine oder andere gewerkelt. Passend zum Kleid brauchte ich noch ein paar Ohrringe. Da wurde mit vereinten Kräften dreier Schwestern in den Perlenvorräten gestöbert und zusammengestellt, verworfen und neu versucht, bis einige Entwürfe in die nähere Auswahl kamen. Da ich mich nicht ganz entscheiden konnte, wurden zwei davon realisiert. Und weil die grünen Perlen auch so schön sind, hab ich mir die noch erbettelt und einen Taschenbaumler gebastelt.

Und dann fehlte ja noch die Deko für die Feier. Die ganze Story ist bei Elli nachzulesen, Bilder gibts da auch. Ich habe unter Aufbietung der letzten Kräfte die Tischläufer genäht. (Hach, die alte Pfaff-Maschine ist schon ein Schätzchen, hätte ich beinah mitgenommen. ;-)) Da Käferchen bei Nacht recht unruhig und ich dementsprechend müde war, sind sie irgendwie am Ende 5 cm schmaler rausgekommen als geplant. Aber da ja niemand den Plan kannte ... ;-) Schön sah's trotzdem aus, viel besser als die nackigen Tische. War eine schöne Feier, und so ganz nebenbei haben wir damit auch noch eine Gratisparty zu unserem 6. Hochzeitstag bekommen. :-)

Und wo ich mich schon mal in greifbarer Nähe einer Stickmaschine befand, habe ich das auch noch genutzt und mir eine Lok auf grünen Grund sticken lassen (Stickdatei von hier). Daraus wurde dann ein Kissenbezug für unser Geburtstags-Wichtelkind im Augustkinder 2008-Forum. Der kleine Mann ist ein riesengroßer Eisenbahnfan und liebt sein Kissen mit integrierter Wimpelkette inzwischen schon. Den Namen hab ich noch per Hand gestickt, da es doch allzu schnell wieder Zeit war, den Heimweg anzutreten.

Ein paar Tage nach unserer Rückkehr aus dem Urlaub im Schwabenland hatte dann der Mann unseres Hauses Geburtstag. Große kreative Ergüsse waren zeitlich nicht drin zu dem Anlass. Aber wenigstens eine Karte habe ich ihm aus zwei Buttons, Scrapbookingblumen und einem Stückchen Satinband schnell gebastelt:
Die Orden hat er wirklich verdient - unentbehrlich sowohl im Job als auch zu Hause. :-)

Am 18. August stand dann der nächste Geburtstag in der Familie an: Mathilda wurde 3 Jahre alt. Wie die Zeit rennt!
So wartete der Geburtstagstisch auf sie. Im Vordergrund ihr Geburtslicht von der Hebamme.

Die Kuchen ganz nach ihren Wünschen. Eine Mohn-Orangentorte in Etagen, unbedingt mit Schokoküssen. Das hatte sie in einer Zeitschrift entdeckt und genau so bestellt. Da unsere etwas kleiner ausfiel, als im Rezept angegeben, blieb auch noch Teig für den obligatorischen Frühstückskuchen mit Smarties übrig - zum Geburtstag darf man das. ;-) Ganz wichtig auch die Kuchendeko: Es sollte ihr geliebtes "Hoppelchen" drauf sein, ein Standardschnuffeltier von C&A, das sie seit ihrer Geburt begleitet. Ich finde, ich habs ziemlich gut getroffen. :-)

Am Geburtstagsmorgen wurde natürlich das Entern des Geburtstagstisches sehnlich erwartet und nach der Freigabe wurden die Geschenke fröhlich ausgepackt. Dabei half Raphael dem Geburtstagskind mit großer Begeisterung.
Zu den Geschenken gehörte dieses Kleidchen - meine erste Oona (in 86/92). Entstanden vor allem als Testmodell für ein geplantes Projekt, für das ich wissen wollte, wie der Schnitt ausfällt. Eher reichlich, wie ich feststellen konnte.
Klein-Tilda ist sichtlich begeistert vom neuen Outfit im Päckchen. Sie sieht auch sehr süß drin aus. Aber das zeige ich ein anderes Mal. Der Post wird schon lang genug. ;-)

Die Möglichkeit zum Kreativwerden ergab sich auch noch aus den Geschenken. Unser Forumswichtel hatte für Mathilda tolle Aquarellstifte eingepackt. Sie und Raphael hatten großen Spaß dran, die gleich auszuprobieren.
Besonders Klasse finde ich ja die Gästeliste, die Raphael für den Nachmittag erstellt hat. Sie ist mit Klebeband befestigt und da sollte sich jeder eintragen, der zu Besuch kommen würde: :-)
Es kamen denn auch einige Gäste und wir konnten bei herrlichem heißem Sommerwetter im Garten feiern.

Am Samstag hieß es dann schon wieder feiern - Schuleintritt bei Freunden. Klar, dass die kleine Schulanfängerin ein Geschenk zum Start in den neuen Lebensabschnitt haben sollte. Die üblichen Schulutensilien sind meist schon besorgt oder von der Verwandtschaft gewünscht. Damit braucht man also nicht zu kommen. Aber was anziehen muss man ja auch in der Schule, also dachte ich mir, sorge ich mal dafür - mit der nächsten Oona in Gr. 122/128:
Passt und gefällt.

Eine Woche nach diesem Ereignis folgte das nächste: 60. Geburtstag einer Tante. Dafür bekam Emilia ein neues Outfit:
Kleid von burda, Kombination von Gr. 56 und 62. Emilia wächst längenmäßig nun doch ganz langsam in Richtung 62, bleibt dabei aber ziemlich schmal. So wird das Kleidchen wohl noch eine ganze Weile passen. Für Gr. 56 ist in der Maßtabelle ein Brustumfang von 45 cm angegeben, Emilchen kommt auf zarte 37. :-)
Hose nach dem bewährten Jodhpur-Schnitt aus der Ottobre.

Ein Geschenk ist zum Geburtstag natürlich auch wieder nötig, also gab's ein Utensilo als kreative Hülle für's Blumentransportgefäß.

So, wie man sieht, war im August viel zu tun. Einige der Feiern fanden nicht in der Nähe statt und involvierten neben der Herstellung von Kleidung und Geschenken noch das Packen des Familienhausrats, Waschen von extra Wäsche etc. . Daher dieses Mal der Endlospost für den ganzen Monat. In Zukunft werde ich mich wieder um übersichtliche Einzelposts bemühen, obwohl der Bedarf an gewerkelten Sachen nicht abreißt ... ;-)

Donnerstag, 11. August 2011

Schnullergeschichten

Das ist jetzt Emilias Schnuller:
Ich weiß, der ist nicht schön. Mir gefallen ja viel besser die Plastikdinger mit Silikonsauger. Die sehen immer nett und sauber aus. Und auf denen, die ich für unser Käferchen ausgesucht hatte, sind soo süße Schneckchen, Blümchen und Erdbeerchen drauf!

Außerdem passen die auch ganz bequem und ohne Drücken wie vorgesehen in die ach so praktische Schnullerbox. (Wer die nicht kennt, die kostet keine zwei Euro und ist total nützlich. Da drin kann man nämlich den tröstenden "Mama- oder Papaersatz" nicht nur aufbewahren, sondern auch ruckzuck in der Mikrowelle sterilisieren.)
Ja, es könnte so schön sein mit uns und den Schnullern. Nur eins spielt da nicht mit, und das ist die Hauptperson in der Geschichte - unser Baby.
Emilia kann sich mit den Standardschnullern einfach nicht anfreunden. Am liebsten mag sie zum gemütlichen Nuckeln oder zum Trost in jeder misslichen Lage Mamas Brust. Als Ersatz kann sie zur Not auch Papas Daumen akzeptieren. Nun stehen gerade diese zwei Dinge nicht in jeder Situation zur Verfügung bzw. sind sie auch nicht unbegrenzt belastbar. (Papas Daumen schälten sich schon.) Wenn man also die Hoffnung auf einen im wahrsten Sinne des Wortes nicht personengebundenen Trosthelfer nicht aufgeben will, muss man sich noch mal Gedanken machen. Dabei fielen mir (trotz Stilldemenz! ;-) ) diese komischen weichen Latexschnuller ein, die ich hier und da schon gesehen und immer ganz scheußlich gefunden hatte. Aber was tut man nicht alles, wenn's helfen könnte ... Ein Besuch eines einschlägigen "Babyfachmarktes" stand sowieso an, und dort wurde dann besagtes Utensil erworben.
Und was soll ich sagen, das Ding, von uns zum Dank für seine Hilfe liebevoll auf einen eigenen Namen ("Der hässlichste Schnuller der Welt" :-) ) getauft, entpuppte sich als Erfolgsmodell! Den Teil des Tröstens, der direkt über den Mund läuft, kann es uns nun öfter abnehmen. Das funktioniert 1a, solange man das Teil festhält. Emilia hat die Technik noch nicht ganz raus und verliert den Schnuller öfter oder zieht ihn sich mit den fuchtelnden Händchen selbst aus dem Schnütchen. Und schwupp, liegt er unten und muss wieder gesäubert werden.

Da das auf die Dauer kein akzeptabler Zustand ist, bekam das Käferchen heute ein stilechtes Schnullerband genäht. Teilweise leider unter Protest, aber man kann ein sattes, sauberes, nicht alleingelassenes und einfach nur müdes Kind doch nicht nur schleppen, oder? So würde ja nie irgendwas ...

Am Clip ist das Band mit einem herkömmlichen Knopf befestigt, weil ich die Käferprozession nicht mit gleich zwei KamSnaps unterbrechen wollte. Abnehmbar sollte das nicht waschbare Teil aber sein, da so ein Schnullerband ja wohl zum Ansabbern prädestiniert ist. Außerdem kann man den eventuell störenden harten Clip so auch entfernen, wenn der Schnuller zum Einschlafen im Bett genutzt wird.
Emilia hat sich zum neuen Accessoire noch nicht geäußert, aber ich find's praktisch und der Käfervater auch. :-)

Die Anregung, für unser Käferchen ein Schnullerband selbst zu machen, kam von amberlight. Bei ihr gibts ein Tutorial für eine cliplose Variante. Auch schön, aber für unsere Bedürfnisse fand ich mit Clip praktischer.

Samstag, 6. August 2011

Baby on the road

So, wir sind wieder da. Am Mittwoch sind wir aus unserem dieses Jahr wegen des ausgedehnten Babyurlaubs recht kurz ausgefallenen Urlaub "auswärts" zurückgekehrt. Eine Woche lang haben wir meine Schwester und ihre Familie im schönen Schwabenland besucht. Für Emilia war es die erste Autofahrt. Zum Glück hatte sie kein Problem damit. Wärme und das gleichmäßige Motorengeräusch schläfern schön ein und so befand sie sich auf der Fahrt meistens im Land der Träume. Gut so, da gibts für so kleine Menschlein wohl mehr zu sehen, als sie aus ihrer Babyschale heraus erspähen könnten. Und wenn sie Hunger meldete, wurde natürlich sofort Pause gemacht zum Trinken, Wickeln und mal frei Strampeln. Für letztere Tätigkeiten hatte sie vor dem Aufbruch in die wilde und nicht immer blitzsaubere Welt der Autobahnen noch ein praktisches Accessoire genäht bekommen: ihre eigene Minipicknickdecke für die Wickeltasche.

Eine Seite besteht aus weichem Stoff, die andere aus Wachstuch. Dazwischen befindet sich eine Schicht Fleece, um für eine weiche und warme Unterlage in jeder Situation zu sorgen. So kann man an der Raststätte gemütlich eine Bewegungspause auf dem Tisch einlegen, während Opa dem großen Bruder vorliest, und sich auch mal gefahrlos auf Tantes gutem Ledersofa wickeln lassen. :-) Und auch in fremden Wickelräumen ist die eigene Unterlage ganz angenehm.

Auch die großen Geschwister waren auf der Fahrt übrigens fast unheimlich brav. Kein Gequengel, kein endloses "Wann sind wir endlich da?", kein Geheul. Stattdessen Gesang, Freude an jedem Windrad und sonstigen Entdeckungen in der Landschaft, Spielen, Malen, Bücher gucken und - das Allerbeste - herrlichste Phantasiegeschichten von Mathilda: "Da kam ein böser Büffel, der hat mich mit seinen Hörnern in den Bauch gepiekt. Und da hab ich gestörbt. Aber da hab ich mich wieder ganz gemacht. Und da hab ich den voll abgepufft! Ich hab nämlich eine neue Pistole ... Und da kam noch ein böser Büffel, mit Hörnern biiis zu den Wolken ... Aber der Büffel ist in den Wald gerannt und hat sich in den Baumkronen versteckt! ..." Als Mathilda mal Langeweile androhte, brauchte der Papa bloß nach Details der Büffelgeschichte zu fragen, schon war unsere Alleinunterhalterin wieder voll in Fahrt und von Langeweile keine Rede mehr. Papa: "Wie ist denn der Büffel in die Baumkrone gekommen?" - "Na mit ner Leiter!" - "Und wo hatte er die her?" - "Na gekauft!" - "Und von welchem Geld?" - "Das Geld hat der Büffel ganz böse an einer Kasse geklaut! Und da kam die Polizei, aber der Büffel ist abgehaun in den Wald und hat sich in den Baumkronen versteckt! Und da konnte die Polizei den nicht fangen!" - "War dem Büffel nicht langweilig? Was hat der denn den ganzen Tag auf dem Baum gemacht?" - "Na mit dem Geld gespielt!" Klar, was sonst? :-D Beim Erzählen wurde Mathildchen immer lauter und begeisterter von ihrer eigenen Phantasie, trug alles vor wie die reinste Wahrheit und lachte selber über ihre tolle Geschichte. Sooo süß. Da hält man schon eine Weile Stau aus.
Raphael muss ähnlich amüsant gewesen sein. Da wir nun aber zu fünft nicht mehr in ein kleines Auto passen, fuhr er bei Oma und Opa mit und unterhielt die.
Was bin ich stolz auf unsere Musterkinder. Lange Autofahrten mit Kindern könnten auch ganz anders aussehen, habe ich gehört ... :-)