Samstag, 29. Januar 2011

Fehlgeleitete Kreativität?

Mathilda bringt zurzeit insbesondere mich als Mama mit ihren Ideen öfter mal gleichzeitig zum Verzweifeln und Lachen. Ein "Nein" kann sie nur schwer akzeptieren. Und wenn sie etwas vorhat, wovon sie eigentlich genau weiß, dass es mit ziemlicher Sicherheit nicht meine Zustimmung findet, macht sie das ganz leise hinter verschlossenen Türen.
Gestern fiel mir erst nach einer längeren Weile auf, dass sie sich irgendwo verdächtig ruhig beschäftigte. Ich fand sie im Bad, wo sie die Toilette gleichmäßig und dicht an dicht mit meinen Slipeinlagen beklebt hatte. Dann hatte sie noch beschlossen, sich aus dem gleichen Material einen eigenen Babybauch zu basteln. :-o


Sie fand die Aktion natürlich äußerst amüsant und entwickelte dann, da man ihr die einmal verdorbenen Einlagen nun auch nicht mehr wegzunehmen brauchte, zusammen mit Raphael noch zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten von Augenbinde über Windel bis hin zu Verbandsmaterial für verletzte Plüschtiere ...
Bloß gut, dass ich die Dinger momentan wegen des echten Babybauchs nicht brauche. ;-)

Mir fällt gerade auf, dass es in letzter Zeit vor allem Fotos von Mathilda hier zu sehen gibt. Das liegt nicht daran, dass Raphael weniger hübsch und ideenreich wäre. ;-) Aber er äußert sich, abgesehen von täglichen "baulichen Veränderungen" im Kinderzimmer, die ich eher als Chaos oder Bombeneinschlag bezeichne, vorwiegend verbal, was sich nicht so gut in Fotos festhalten lässt. Hat er schlechte Laune, geht es nicht nach seinem Kopf oder ist er müde, entlädt sich sein Unmut gern mal in wüsten und ziemlich frechen Beschimpfungen sämtlicher Familienmitglieder, die ich hier lieber nicht wiederhole. Wir sind leider recht ratlos, was Gegenmaßnahmen angeht, außer mit ihm immer wieder ernsthaft über diese Entgleisungen zu sprechen, wenn die Wut verraucht ist, und auf Entschuldigungen zu bestehen.
Bisher hatten wir nicht das Gefühl, das würde wirklich zu ihm durchdringen. Um so schöner war es deshalb, als er gestern einmal zu mir und einmal zum Papa kam und sich aus eigenem Antrieb und ehrlich zerknirscht bei uns entschuldigte. Das sind die kleinen Alltagserlebnisse, die das Elternsein trotz aller Widrigkeiten sooo wunderbar machen!

Montag, 24. Januar 2011

Genuine Style by Tilda

Heute hat Mathilda einen weiteren Beweis geliefert, dass sie Modebewusstsein entwickelt und entgegen allen Konventionen auf ihrem persönlichen Stil besteht. ;-) Morgens wählte sie ihre Sachen selbst aus: leuchtend orangeroter Kapuzenpulli, dunkelrotes Fleecehängerchen, dazu eine graue Strumpfhose mit pinkfarbenen und weißen Punkten. Das ganze übergab sie an den Papa mit den Worten: "Papa, das passt nicht. Aber ich will das trotzdem anziehn!" Man will ja die Kinder in der Entwicklung ihrer Individualität nicht unnötig einschränken. Also durfte sie. :-) Später wurde das schon recht farbenfrohe Outfit noch durch eine türkisfarbene Glasperlenkette aus Mamas Fundus ergänzt.


Glaubt mir, im Original wirkt das noch greller als auf dem Foto. Vor allem die Strumpfhose fällt ziemlich aus dem Rahmen. :-)

Ich finde es schon bemerkenswert, dass ihr bewusst ist, dass ihre Auswahl zwar keine konventionelle Kombination ist, die Sachen aber unbedingt (vielleicht gerade deswegen? ;-) ) so tragen will. Hoffentlich weitet sich die Rebellion gegen unseren Geschmack nicht all zu sehr über Modefragen hinaus aus. :-D

Freitag, 21. Januar 2011

Vereinsamt ...

... kam ich mir heute vor, und das, obwohl nur ein Familienmitglied fehlt. Unser kleiner Großer fängt an, eigene Wege zu gehen und verbringt das Wochenende bei Oma und Opa. Das hatte er sich schon lange sehnlichst gewünscht. Seine zweite Übernachtung auswärts ohne uns - für ihn ein willkommenes Abenteuer. Für uns - na ja ... Natürlich freuen wir uns an seiner Freude, daran, dass er ein immer selbständigerer kleiner Mensch wird und sich nicht vor dem Leben ohne uns fürchtet, solange er weiß, dass jemand für ihn da ist. Aber er fehlt! Es ist einfach nur seltsam ohne ihn. Ein Gefühl, an das man sich wohl gewöhnen muss, je größer die Kinder werden.

Raphael wurde heute schon vom Opa im Kindergarten abgeholt. Ein Umstand, der ihn so begeisterte, dass er das morgens jedem, der ihm über den Weg lief, voller Freude kundtun musste. Dann war geplant, dass er mit dem Opa noch kurz hier vorbeischaut, seine Übernachtungssachen holt und sich verabschiedet. Der Opa kam denn auch rein, um die Sachen zu holen. Wer nicht wollte, war Raphael! Er bestand darauf, im Auto zu warten, damit ihn auch ja niemand zurückhalten würde von seiner ersehnten Reise. *schluck* Dabei hatte ich mir extra noch eine Überraschung für ihn ausgedacht. Er hatte nämlich noch nichts, worin er seine Haarbürste, Zahnbürste und Zahnpasta transportieren konnte. Also habe ich ein kleines Kosmetiktäschchen für ihn genäht, verziert mit einem Webband, das ihm schon lange gefiel und das er gern auf einem für ihn gemachten Stück gesehen hätte. Und jetzt konnte ich nicht mal sehen, was er dazu sagt! Nur noch hinter dem abfahrenden Auto herwinken ... Der Opa meldete aber übers Telefon, dass Raphael fand, es wäre eine schöne Überraschung. :-)




Jetzt aber genug der Sentimentalität. Schließlich haben wir auch noch ein Kind, das zu Hause geblieben ist. Und es hat auch einiges für sich, mal ungestört Zeit mit der kleinen Maus verbringen zu können. Sie hat mir eifrig beim "Nähen" geholfen und war bei unserem kleinen Tagesrückblick ("Was war denn heute alles schön?") beim Schlafengehen natürlich der Meinung "wir" hätten das Täschchen für Raphael genäht. ;-)

Messen, Stoff schneiden, Nadeln stecken - das hat sie alles schon drauf!

Außerdem hat sie bewiesen, dass sie schon ihren eigenen Modestil entwickelt. Sie greift aktuelle Trends auf, wie zum Beispiel leuchtende, plakative Farben, und interpretiert sie auf ihre ganz eigene Weise. Heraus kommt ein origineller Streetstyle, den man so wohl kein zweites Mal findet. Ich glaub, ich lege ihr ein Fashionblog an. :-D
Die abnehmbare Kapuze eines nicht mehr ganz passenden Anoraks, diverse Tücher, schicke Handschuhe und Raphaels Gummistiefel - verschmolzen zu einem einzigartigen Outfit.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Kennt ihr die?

Diese CD, oder damals vielmehr noch Kassette oder Schallplatte, gab es schon, als ich noch Zutritt zum Kinderland hatte. Jetzt hat sie uns ein Freund mitgebracht, und sie wird von unseren Kindern innig geliebt. Besonders Raphael sitzt mucksmäuschenstill im Sessel, um zuzuhören. Zu süß, wenn er dann mit einem schelmischen kleinen Grinsen das Titellied kommentiert: "Mama, wenn's das Kinderland wirklich gäbe, könnt ich einen ganzen Tag lang machen, was ich will ..." Manchmal kommt es auch zu kleinen Textmissverständnissen. Da singt der Traummann Fidibus: "Ich bin der Traummann Fidibus. Ich denk mir aus, was ihr so träumt. Dann pass ich auf dass ihr den Schluss von einem schönen Traum versäumt ..." Raphael singt statt "versäumt" - "ersäuft" (woher auch immer er dieses Wort kennt ...). So ein gemeinsames Lachen ist ein schöner Tagesabschluss kurz vor dem Zähneputzen. :-D

Hach, die Lieder sind aber auch immer noch zu schön. Mal lustig und mal nachdenklich, von ganz viel Kinderfantasie inspiriert, aus dem Leben gegriffen und mit so schlichter, zeitloser Musikbegleitung, dass sie auch heute nicht altmodisch wirken. Allen, die sie noch nicht kennen, kann ich deswegen nur ans Herz legen, das schnell zu ändern! :-)

Dienstag, 11. Januar 2011

Eine kreative Phase ...

... habe ich leider momentan nicht. Eher mal wieder ein sehr müde. Dachte schon, das wäre jetzt so halbwegs vorbei. Irrtum, aber wird schon noch, spätestens, wenn der Nestbautrieb mit aller Macht zuschlägt. :-)

Aber ich muss mein Blog ja zum Glück nicht allein füllen, sondern habe fleißige Unterstützung. Wie gut, dass Mathilda zurzeit von Inspirationen geradezu heimgesucht wird. :-) Sie hat das Malen für sich entdeckt und verbringt große Teile des Tages damit. Sie steht am Couchtisch und füllt Blatt um Blatt mit Kringeln und anderen immer komplexer werdenden winzig kleinen Strukturen. Dabei ist sie hoch konzentriert und murmelt vor sich hin, was sie gerade malt: "Ein Miley, noch ein Miley (Smiley), Auge, Auge, Nase, Mund, ... Das is ein dreckiger Mund, der da liegt. ... Guck, eine ganz kleine Katze. Noch eine Katze. ..." Soo süß! Und Blätter, die nur einseitig bedruckt und nicht mehr brauchbar sind, müssen wir nicht wegwerfen, sondern können sie direkt der künstlerischen Nutzung zuführen. :-D

Hier ein paar von Mathildas Werken. Und das sind noch lange nicht alle. Würden wir sie verkaufen, wären wir bei ihrem derzeitigen Output ruckzuck reich. :-)
Damit fing es an. Sie hat sich von Papa einen Zug zum Ausmalen erbettelt und war dann so inspiriert, dass sie auch den Platz drumrum intensiv genutzt hat.

Das hier kann man mit etwas Fantasie und Mathildas Erklärung sogar erkennen: "Das is eine Mama. Die Mama muss sich kämmen." Wahrscheinlich ein Morgenportrait. :-)

Fortschritt: Die runden Dinger kriegen öfter Beine oder ähliches verpasst.

Die Kringel-im-Kringel-Phase.

Ein Gemeinschaftswerk, in trauter geschwisterlicher Eintracht geschaffen: "Sturm verwüstet Wimmelwelt" oder so. Die kleinen Zeichnungen stammen von Tilda, der Sturm von Raphael, der eher für's Wilde und Grobe zu haben ist, wenn es um's Malen geht. :-)

Hier probiert sich Tilda dann mal an etwas gröberen, von Raphael abgeschauten Strukturen aus. Ist aber auf die Dauer anscheinend nicht ihr Ding. :-)

Wieder ein deutlicher Fortschritt: Mathilda fordert auch gern den einen oder anderen künstlerischen Beitrag von Mama ein. So kam die pinkfarbene Maus auf ihr Bild. Die schwarzen hat sie dann selber nach dem Vorbild gemalt. Kann man schon recht gut erkennen, oder? Gut, einige haben zwei Schwänze, aber das wollte sie so. Künstlerische Freiheit. :-D

Aber nicht nur auf dem Papier treibt Mathildas Fantasie bunte Blüten. Auch im Spiel denkt sie sich neuerdings die herrlichsten Geschichten aus. Unter anderem wurde ihr kleines Geschirrtuch einen Tag lang zu einer Katze namens Chiara erklärt, die dann hingebungsvoll gehegt und gepflegt wurde, mit ins Bett musste, beim Essen zuschaute und auch mit nach draußen wollte. Ein anderes Mal kam sie, nach dem sie eine Weile mit Lego gespielt hatte, zu mir: "Mama, guck mal, meine süßen Prinzessins in der Burg!" Ich schaute mir die Sache an und sah auch richtig eine Art Legoburg. Die "süßen Prinzessins" konnte man darin nur mit seeehr viel Fantasie erkennen. ;-) Mathilda erklärte dazu noch weiter: "Die heißen alle Mathilda."
Ich könnte noch endlos von Mathildchens niedlichen Ideen schwärmen. Ist schon ein süßes Alter gerade (2 Jahre und fast 5 Monate). Diese Dinge machen dann auch schnell die Folgen der Entdeckung des eigenen Willens wett. ;-)

Montag, 3. Januar 2011

Ein Award ...

... für Himmelblau und Sommerbunt! Ein schönes Kompliment, das die Freude am Schreiben gleich noch mal erhöht, bekommt man doch mal wieder vor Augen geführt, dass jemand auch gern und mit Vergnügen hier liest! Vielen Dank, liebe Karen, für diese kleine Freude des Tages!

Weitergeben möchte ich den Award an:

Kirschkernzeit - erst kürzlich entdeckt und schon liebgewonnen - so viel Herz und Wärme spricht aus ihren Texten!

amberlight - für kreative Ideen aller Art, die auch übers Nähen hinausgehen. Besonders für die Wimpelaktion - finde ich immer noch richtig klasse, seinem Kind praktisch eine ganze Kette Geschichten fürs Kinderzimmer zu sammeln!

Frau Uschi - bei ihr gehts meistens bunt und oft gepunktet zu und ich habe mir schon viele Anregungen bei ihr holen dürfen.

Reginas Königinnenreich - für wunderschöne Fotos, kleine Einblicke in eine liebevolle kreative Familie, eine tolle Frau, die bewundernswert viel schafft, und unseren speziellen Vorsatz fürs neue Jahr. ;-)

Samstag, 1. Januar 2011

Auf ein Neues!


So, da ist er - der erste Tag im neuen Jahr. 2011 haben wir jetzt schon! Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Zeit verfliegt ... Ich hoffe, alle sind gut in den Januar gestartet und wünsche euch ein wunderbares Jahr!


Wir haben uns nach dem Stress der letzten Tage ein ganz ruhiges, faules Silvester in Familie gegönnt. Es gab Pizza von unserem Lieblingslieferanten und die Kinder landeten zur üblichen Zeit mit ausgiebigen Kuscheleinheiten im Bett. Unseren kleinen "Großen" haben wir dann um Mitternacht zum Feuerwerk gucken geweckt. Auch ein Schlückchen alkoholfreien Sekt aus einem richtigen Glas für große Leute durfte er kosten. Er war soo süß! Ein bisschen verschlafen und ganz kuschelig, aber stolz. Da wurden auch Erinnerungen wach, zum Beispiel an Silvester vor 3 Jahren, als der Minimann pünktlich um Mitternacht sein Bett mit Spinatsuppe vollko... und die Aktion dann noch mehrere Male wiederholte, bevor er erschöpft einschlief und am Neujahrstag um 7 Uhr morgens wieder topfit war. Da war's dieses Mal doch irgendwie schöner, auch wenn die Nacht kaum länger ausfiel. ;-)

Wundervolle weiße Winterwelt

Dass unsere Weihnachtszeit recht ereignisreich verlief und mit einiger Fahrerei verbunden war, habe ich ja schon anklingen lassen. So mussten wir am 29. Dezember mal wieder die Strecke vom Heim meiner Eltern in der Oberlausitz nach Dresden überwinden. Nicht so einfach, wie es klingt, wenn draußen Eiseskälte herrscht (- 17 °C!) und eine dick verschneite Landschaft in der Sonne glitzert. Die Straßen waren glatt und teilweise nicht optimal geräumt und das Fahren so recht anstrengend, gelegentlich auch aufregend (wie zum Beispiel, wenn das Auto, das gerade noch vor einem fuhr, plötzlich quer vor einem steht ...). Gott sei Dank sind wir trotzdem wohlbehalten zu Hause angekommen. Und etwas Gutes konnte man der Fahrt trotzdem abgewinnen. Die Winterlandschaft im Sonnenschein sah nämlich einfach nur wunderschön aus, vor allem "meine" Oberlausitz, wo eben doch noch ein Stück von meinem Herzen lebt. Also habe ich, meiner lieben Blogleser gedenk, mit denen ich Schönes gern teile, unterwegs ein paar Fotos aus dem fahrenden Auto geschossen. Die Qualität ist nicht unbedingt berauschend, aber einen Eindruck von unserer winterlichen Fahrt könnt ihr doch gewinnen.

Weißer Winterwald und glitzernde Felder.

Dort drinnen ist es sicher schön warm und gemütlich unter den schneebedeckten Dächern.

Im Schnee sind kahle Bäume besonders schön.

Eine Märchenwelt.

Alles sieht so friedlich und blitzsauber aus.

Am Straßenrand türmen sich die Schneemassen.

Reif an allen Zweigen verwischt die Kontraste und taucht die Landschaft in zarte Pastelltöne.

So leuchten die bunten Farben der Zivilisation besonders stark und scheinen nicht so recht in diese Welt zu gehören, die die Menschen nur noch bedingt im Griff haben.

Wie von Meisterhand in den Himmel gezeichnet.

Wer hier wohl durch die Landschaft gestapft oder gehoppelt ist?

Wohin mit dem Schnee? Mannshoch ragen die Schneehaufen schon an den Straßenrändern auf.

Der eine oder andere muss sich auf Wege abseits der Hauptstraße trauen und hat Glück, wenn er sie so gut geräumt vorfindet.

Ob Stadt oder Land, der Winter hat beide fest im Griff.

Ein Märchenwald! Kaum zu glauben, dass wir schon fast in Dresden sind.

Kurz vor der Stadt bietet sich noch mal ein Landschaftsbild in Pastell und Glitzer.

Dresden hat uns wieder. Und selbst die Stadt zeigt sich im weißen Schneekleid, Schmutz und Matsch konnten sich noch nicht durchsetzen. Schön!